Die Biosphäre am Dach des Science Tower wird von Energieglas umhüllt. Dieses erzeugt einerseits elektrische Energie die für den Betrieb genutzt werden kann, andererseits fördert die Filterung des Sonnenlichts durch den Farbstoff des Energieglases das Wachstum bestimmter Pflanzenkulturen.
Kernbestandteil von Energieglas ist die Grätzelzelle (auch dye-sensitized solar cell, DSC). Diese wandelt – ähnlich der Photosynthese bei Pflanzen – Sonnenlicht mithilfe eines Farbstoffes in elektrischem Strom um. Grätzelzellen bestehen aus zwei beschichteten aneinander liegenden Glasscheiben deren Zwischenraum mit einem farbigen Elektrolyt gefüllt ist. Dadurch sind die Zellen nicht nur transparent sondern können auch beidseitig (bifacial) verwendet werden.
Außerdem sind Grätzelzellen im Gegensatz zu konventionellen Solarzellen unempfindlich gegenüber Erwärmung oder Verschattung. Die Ausgangsprodukte sind kostengünstig und haben einen geringen ökologischen Fußabdruck.
Um Grätzelzellen in Fassaden oder anderen Anwendungsfällen ordnungsgemäß verbauen zu können, werden von SFL technologies zu Energieglas veredelt: Je nach Anwendungsfall wird die Grätzelzelle zu Sicherheitsglas, Verbundsicherheitsglas oder Isolierglas verarbeitet, zusätzlich mit Leuchtmitteln versehen oder gar in Kunststoffstrukturen gekapselt.
Ein besonderer Anwendungsfall von Energieglas ist die Biosphäre, das Gewächshaus von morgen. Pflanzenphysiologische Untersuchungen haben gezeigt, dass Energieglas in der Glashülle eines Glashauses positive Effekte auf das Wachstum bestimmter Pflanzenkulturen haben. Diese Wirkung kommt dadurch zustande, dass der im Energieglas verwendete Farbstoff Sonnenlicht so spektral filtert, dass kaum hemmende Freuqenzen des Lichtes übrig bleiben!